Mira Sophie Vitt & Lukas Richter

Der Entwurf des Sonnen-Pavillons wurde durch die Struktur eines Polstermaterials inspiriert. Dieses beteht aus einem Papier, welches durch versetzte Einschnitte in eine dreidimensionale Form aufgefächert werden kann. Dieses Materialverhalten wird im Entwurf aufgegriffen und ermöglicht eine extrem leichte und somit filigrane Struktur. Für das Dach des Pavillons wird dabei auf ein flaches Aluminiumblech zurückgegriffen, welches ebenfalls durch gezielte Einschnitte in eine dreidimensionale, wellige Oberfläche geformt wird. Das leichte Dach ermöglicht es, auch die Tragstruktur filigran zu gestalten, da nicht
nur das Eigengewicht minimiert ist, sondern auch Windkräfte durch die wellenartige, durchlässige Form nur geringe Momente erzeugen. Dabei wird die Dachfläche von einem Rahmen aus Rundrohrprofilen umfasst, welche an die senkrechte Tragstruktur anschließen. Die dünnen Streben der Tragkonstruktion werden im Mauerwerk verankert und erreichen durch die diagonal laufenden Elemente eine aussteifende Wirkung, sowie die Aufnahme von Zug- und Druckkräften. Die schlanke, hohle Stahlkonstruktion wird ebenso wie das Aluminium-Dach mattweiß lackiert, um zu einer einheitlichen Form zu verschmilzen und dabei freundlich und
hell zu wirken. Form und Farbe geben dem Pavillon einen schwebenden Charakter und lassen ihn mit der Natur verschmelzen. Wenn das Sonnenlicht in der Mittagszeit senkrecht auf die Struktur fällt, wird dieses kaum hindurchgelassen und ermöglicht so einen angenehmen Aufenthalt während der heißesten Tageszeit. Zu den milderen Tageszeiten wird vermehrt Sonnenlicht durch die Öffnungen der Struktur gelassen, wodurch die Sonne nur einen Halbschatten erzeugt, der an die Schatten einer Baumkrone erinnert.