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 Entstehung der Talsperre

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Die Verse ist ein Nebenfluss der Lenne. Bei Werdohl mündet die Verse in die Lenne. Diese wiederum mündet bei Hagen in die Ruhr.

Zum Ende des 19. Jahrhunderts kam es durch die starke Industrialisierung sowie die im Aufbau befindliche Kohle- und Stahlindustrie zu zunehmender Wasserknappheit im Ruhrgebiet. 1899 wurde daher der Ruhrtalsperrenverein (RTV) gegründet, mit dem Ziel den Talsperrenbau zu fördern. Zunächst wurden einige private Talsperren unterstützt. Als erste große eigene Talsperre erstellte der RTV zwischen 1908 - 1913 die Möhnetalsperre bei Soest. 1935 folgte die Fertigstellung der Sorpetalsperre bei Sundern. Der nach wie vor steigende Wasserbedarf im Ruhrgebiet machte den Bau von weiteren Talsperren erforderlich. Daher beschloss der RTV 1929 im Versetal eine zweite Talsperre zu errichten. Die weiter oberhalb liegende Fürrwiggetalsperre - in den Jahren 1902 bis 1904 gebaut - reichte mit ihrem geringen Stauraum von 1,7 Mio m^3 nicht mehr aus. Die Errichtung des Hauptabsperrbauwerks musste wegen der Wirtschaftskrise am Anfang der 30er Jahre zurückgestellt werden. 1938 wurden Die Arbeiten an der Versetalsperre wieder aufgenommen. 1940 errichtete die Geheime Staatspolizei (Gestapo) in Zusammenarbeit mit dem Reichstreuhänder der Arbeit in den vorhandenen Baubaracken von Hunswinkel das erste von Polizeikräften bewachte Arbeitserziehungslager der nationalsozialistischen Zeit. In ihm waren bis 1945 insgesamt ca. 5000 Menschen aus Deutschland und aus 8 anderen Ländern für jeweils 6 - 12 Wochen auf engstem Raum untergebracht. Die Gefangenen arbeiten im Dienst der vom Ruhrtalsperrenverein beauftragten Firma "Hochtief" am Bau der Versetalsperre. Ca. 550 Häftlinge starben durch Hunger, Misshandlung und Erschießung.