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WYFKE FAN STARUM - LEGENDE 


Über die mittelalterliche Persönlichkeit Wyfke fan Starum (nl.: Vrouwe van Stavoren) handelt eine demyfkebekanntesten Erzählung der niederländischen Volksliteratur. Diese stammt aus dem 16. Jahrhundert und lautet etwa wie folgt:

"Im Mittelalter lebte in Stavoren die Witwe eines steinreichen Kaufmanns. Die hochnäsige Frau besaß mehr Schiffe als alle anderen Kaufleute und Schiffsherren der Stadt zusammen, und ihr Reichtum wuchs von Tag zu Tag an. 

Trotz ihres großen Reichtums war sie unausgefüllt. Sie begehrte, den kostbarsten Besitz der Welt zu haben, und schickte den Kapitän eines ihrer Schiffe hinaus, um ihr den zu besorgen. Dieser fand nach einer langen Reise in Danzig den ausgezeichnetesten Weizen, den er jemals gesehen hatte. Mit diesem Weizen kehrte er zurück. 

Aber die Kaufmannswitwe hatte sich andere Kostbarkeit vorgestellt. Wütend fragte sie den Kapitän: „An welcher Seite hattest du den Weizen geladen?“ Er antwortete: „An der Backbordseite“. Daraufhin befahl sie dem Schiffer, die Ladung an der Steuerbordseite wieder ins Meer zu schütten. Ein Umstehender hörte das und vorhersagte ihr, sie werde einmal vor Armut betteln müssen. Darauf zog sie einen kostbaren Goldring vom Finger und warf das Schmuckstück ebenfalls ins Meer. Sie fügte hinzu: „So wenig dieser goldene Ring je wieder zu mir zurückkehren wird, so wenig werde ich jemals Armut leiden“. 

Kurze Zeit später fand die Hausgehilfin der hochmütigen Frau den Ring in einem Fisch, den sie zum Mittag zubereiten wollte. Die Herrin erschrak. Danach erfuhr sie noch am selben Abend, dass mehrere ihrer Schiffe im Sturm auf hoher See „mit Mann und Maus“ untergegangen seien. Ihre Notlage nahm kein Ende und die Frau starb als arme Bettlerin."

Der Frouwesân (Frauensand), eine Sandbank im IJsselmeer nahe Stavoren, soll die Stätte sein, wo der kostbare Weizen ins Meer geworfen wurde. Immer noch soll hier eine Pflanze wachsen, die wie Weizen aussieht, aber keine Ähren trägt.

Seit 1969 steht im Stavorener Stadtkern ein Standbild vom „Wyfke fan Stavoren“.