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Geschichte

 

Seit 1489 existierte an der Stelle des heutigen Schlosses ein Franziskanerkloster. Im Jahre 1534 war dort vorübergehend die in Herborn angesiedelte Hohe Schule untergebracht. Nach der Spaltung des Hauses Siegen-Nassau in eine katholische und eine protestantische Linie gehörte die Anlage der protestantischen Linie nach 1623. Sie hieß daher auch Nassauischer Hof. Zur Zeit vom Generalgouverneur von Niederländisch-Brasilien, Johann Moritz von Nassau-Siegen, wurde mit der Stadt wegen einer Erweiterung des Baus verhandelt. Um 1668 wurde zu seinen Lebzeiten vom niederländischen Baumeister Maurits Post die Fürstengruft geschaffen.

Die Anlage des Unteren Schlosses wurde beim großen Stadtbrand von 1695 zu einem Großteil bis auf Tor und Fürstengruft zerstört. Im Jahre 1698 und 1711 baute der Baumeister Peter Remboldt den Nordtrakt sowie eine Reihe von Nebengebäuden. 

Im Jahre 1721 wurde als Archivturm an Stelle eines mittelalterlichen Turms der Stadtmauer der „Dicke Turm“ erbaut. Der Turm wurde erst 1802 mit dem Kurländerflügel durch einen Zwischenbau verbunden. An der Nordostseite des Schlossplatzes lagen der Marstall und ein Ballhaus. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder aufgebaut.

 Nach dem Ende der protestantischen Linie Nassau-Siegen 1722 war das Schloss bis 1782 noch Witwensitz. Es diente ab 1742 auch als Behördengebäude. Das Schloss war um 1815 unter anderem Dienstsitz des Landrates, nach der Zugehörigkeit zu Preußen. 1816 wurde im Unteren Schloss das Bergamt Siegen gegründet. 1822 war im Wittgensteiner Flügel des Schlosses das Postamt Siegens untergebracht. Zwischen 1864 und 1976 befand sich im Schloss das Amt- und Landgericht.