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Anlage und Restaurierung

Die Burg bestand zunächst nur aus einem Bergfried mit einer Seitenlänge von etwa 13 Metern und bildete zusammen mit dem Brunnen und dem Grafenhaus die erste Ausbaustufe. Weiter folgten der Ausbau des Roisthauses, Schmiede, Backhaus und der Burgkapelle. Vermutlich im letzten Bauabschnitt im 15. Jahrhundert erfolgte die Ummauerung der Kernburg, so dass der äußere Burghof mit der Gartenanlage entstand. Der Burgbrunnen, welcher zwischen 1981 und 1985 von der Plettenberger Schützengesellschaft freigelegt wurde, hat eine Tiefe von 26 Metern. Heute noch erkennbar ist die an der Ostseite des ehemaligen Backhauses sichtbare Außentoilette. Grundmauern des Drostenhauses, eines runden Aufstieges und des Kurfürstenhauses sind ebenso erhalten wie des Backhauses und Teile des Bergfriedes mit dem vorgenannten Brunnen.

TorbogenAnläßlich des 700. "Geburtstages" der Burg Schwarzenberg haben das Stadtarchiv und der Heimatkreis Plettenberg e.V. eine Sonderausstellung präsentiert, die sich u.a. einem speziellen Aspekt der Geschichte der Burg Schwarzenberg zu beschäftigte, nämlich mit ihrer Restaurierung. Die Geschichte der bestandserhaltenden Maßnahmen reicht 90 Jahre zurück. Im Jahre 1911 formulierte August Kuemmel an Apell zum Erhalt der Burgruine. Nur ein Jahr später erstellte das königliche Hochbauamt in Hagen eine Kostenberechnung für Instandsetzungsarbeiten an der Ruine Schwarzenberg. 3000 Goldmark wurden für die Arbeiten veranschlagt, die schließlich in den Jahren 1913/14 durchgeführt wurden. Sichtbares Zeichen dieser ersten Restaurierungsphase war der Wiederaufbau des Torbogens, leider jedoch nicht an seiner ursprünglichen Stelle und auch nicht mit dem originalen Bogenstich (Den erneuerten Torbogen sieht man hier rechts im Bild). Die nächsten Restaurierungen fanden dann erst in den 1930er Jahren statt. Es wurden die verfallenen Mauern des vorgelagerten Lustgartens erneuert. Der nächste Restaurierungsschub folgte in den 1960er Jahren. Im Mittelpunkt standen die Ausgrabung und Entschuttung des Kellergeschosses des Drostenhauses und des runden Ausstiegs (kleiner Rundturm zum Garten) sowie das Sichern verschiedener Mauerstücke am Drosten- und Roisthaus. Nach Beendigung dieser Arbeiten wurde es viele Jahre still um das alte Gemäuer. Der Verfall schritt fort. 1978 begann der Heimatkreis Plettenberg e.V. mit ersten Freilegungsarbeiten an der Ruine und führte ab 1980 verschiedene Restaurierungsmaßnahme durch, die bis in die 1990er Jahre, weitgehend in Eigenleistung, fortgesetzt wurden. Zu nennen sind hier beispielhaft die Reparatur der Roisthausmauer und der Wiederaufbau der Nordostmauer des Grafenhauses.

WachturmEin heute noch gut sichtbares Zeichen der Aktivitäten auf der Burgruine Schwarzenberg ist der Wartturm. Er wurde in den Jahren von 1983 bis 1987 in Abstimmung mit dem Landeskonservator und der Stadt Plettenberg als zuständige Baubehörde nach alten zeitgenössischen Darstellungen der Burg Schwarzenberg auf den noch vorhandenen Fundamenten durch den Heimatkreis wiederaufgebaut. (Wachturm links im Bild)

Die Plettenberger Schützengesellschaft fing im Jahre 1981 an, den zugeschütteten Burgbrunnen auszuschachteln, dabei wurden alte Gegenstände wie Gewehre, Munition, Keramik und sonstiges ans Tageslicht gebracht. Diese arbeit am Brunnen dauerte 4 Jahre an. Der Brunnen hat nun wieder eine tiefe von 26m. Ursprünglich hatte der Brunnen eine geschätzte Tiefe von 70m um annähernd an den Lennespiegel zu gelangen und Wasser schöpfen zu können.

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass auch weiterhin ein breites öffentliches Interesse an dem Erhalt der Burgruine, die neben der Christuskirche bis heute als markantes Wahrzeichen der Stadt Plettenberg gilt, bestehen bleibt. Auch in Zukunft wird sich der Heimatkreis weiterhin für den Erhalt der Burgruine einsetzen.

Zur Zeit der Restaurierung lebte mein Vater noch in dem Forsthaus unterhalb der Burg, wovon ich am Anfang dieses Beitrages schon berichtet hatte. Er war zu der Zeit noch ein kleiner Junge und half bei Restaurierungen und fand ebenfalls alte Schätze. Er berichtete mir von Löffeln, Keramikstücken und ähnliches, die er im Drostenhauses fand. Ich finde sowas einfach total spannend und ich denke daher rührt meine Faszination für diese Ruine.

Eine Planskizze der Burg Schwarzenberg:

 

Planskizze

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bildquelle: http://www.plettenberg-lexikon.de/schwarzenberg/images/schwarzenberg-plan.jpg ; www.plettenberg-lexikon.de; 11.09.2011 ; Klaus Menschel

 


Heutige Besitzer der Burg

Die Burg gehört nicht der Stadt Plettenberg sondern ist immer noch im Besitz der Nachfahren, der letzten rechtmäßigen Besitzer der Burg. Die Ruine wird immer weitervererbt. Einer der letzen Besitzer Tido Freiherr zu Innhausen und Knyphausen starb im Jahre 2009. Der Schlossherr von Schloss Bodelschwingh in Dortmund übernahm nach dem Tod von Elisabeth Freifrau von Chappuis die Verwaltung des Forstgutes Schwarzenberg, zu dem auch das Forsthaus Schwarzenberg und die Burgruine Schwarzenberg zählen.

Die Verwaltung des Forstgutes Schwarzenberg in Plettenberg hat nun der Sohn des verstorbenen Freiherrn übernommen. Felix Freiherr zu Innhausen und Knyphausen kümmert sich neben der Verwaltung von Schloß Bodelschwingh nun auch um die Familienbesitztümer in der Vier-Täler-Stadt.