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21Das Volk der Maya hatte kein zentralisiertes Reich, sondern war in Stadtstaaten unterteilt. Die kulturelle Hegemonie mit einer einheitlichen Sprache verband die sonst politisch autonom agierenden Städte. Oft führten die konkurrierenden Bündnisse Krieg gegeneinander. Es ging den Maya-Herrschern um das Bewahren der eigenen Macht und die Eroberung neuer Gebiete. Dazu ging man lose Militärbündnisse ein. Die Stadt Tikal in Guatemala und Calakmul im südlichen Mexiko waren lange Zeit dominante Mächte und erbitterte Feinde.

An der Spitze der Gesellschaft der Maya stand der Herrscher. Ihm unterstanden die Adelsklasse, die Priester, Astronomen und die Beamten. Eine Stufe tiefer kamen die Kaufleute und Handwerker. Einen Rang niedriger die Bauern und Arbeiter und auf der untersten Stufe die Sklaven. Während die Familien der Oberschicht und der Elite im Stadtzentrum residierten, wohnte der grösste Teil der Bevölkerung in der näheren Umgebung in weitaus bescheideneren Behausungen.

19Die Blütezeit dieser Stadt wird zwischen dem zweiten und dem zehnten Jahrhundert nach Christus geschätzt. Zur Zeit der Spanischen Inquisition war die Stadt allerdings, wie viele weitere, nicht mehr Bewohnt. Ursache dafür könnten kriegerische Auseinandersetzungen mit dem benachbarten Tikal in Guatemala sein, gefolgt von einer katastrophalen Dürreperiode und daraus resultierender Wasserknappheit.

Calakmul wurde 1931 entdekt und ist heute UNESCO Weltkulturerbe. Der Name Calakmul kann übersetzt werden in „die Stadt der zwei benachbarten Pyramiden“. Sie erhielt ihren Namen von den ersten Entdeckern aufgrund der Strukturen I und II. Der ursprüngliche Name der Stadt war Chan und bedeutete Schlange.