Katrin Hombeuel

Der entwickelte Pavillon soll als schattenspendende Terrassenüberdachung eingesetzt werden, und dabei in einer ausreichenden Höhe installiert werden. Die Form und die Herangehensweise des Entwurfs soll nicht klassisch, sondern auf den Ort und die Nutzung angepasst sein, um die Gartengestaltung zu bereichern.
Dem Planungs- und Entwurfsprozesses des Sommerpavillon unterliegt ein algorithmisches Programm. Eingesetzt wurde die Visualisierungssoftware Rhino In Kombination
mit der Programmierumgebung Grasshopper. Die Form und das Muster sind dabei durch den entwickelten Algorithmus entstanden, welcher das klassische und bekannte Zeichnen in Grafik Programmen ersetzt.
Der Pavillon hat eine, nach Süden, gebogene Form, die durch die entstandene Wölbung der Fläche geschlossen  ist. Die geborgene, überdachte Fläche ist zur Nordseite geöffnet. Auf dieser Seite werden die Lasten des Daches von zwei dreieckigen Stützen gehalten, welche die Form des überspannenden Musters aufnehmen und die Lasten zu Boden führen. Die Konstruktion sitzt auf einer 20 cm breiten und 60 cm hohen Natursteinwand auf.
Die beiden Flanken sind geprägt durch die tragenden und gebogenen Stützen, welche die Dachform, die sich zur Mitte erhöht, abtragen.
Das Muster verdichtet sich mit zunehmender Höhe und bietet ausreichend Schatten an sonnigen Tagen. Um bei schlechtem Wetter auch einen ausreichenden Regenschutz zu bieten, sind die Dreiecke der Konstruktion mit Glas ausgekleidet.

Material und Form
Die vorgesehenen Materialien für den Pavillon sind Holz und Glas. Die Kombination der Materialien bildet eine Spannung zwischen dem glatten und transparenten Glas sowie dem natürlichen und dichteren Material Holz. Das Holz bildet durch die tragenden und gebogenen Stützen, die an der Südseite in der Steinmauer verankert sind, die Tragkonstruktion. Die darüber quer eingespannten Holzträger bilden die verschattenden Elemente des Pavillons. Die Glaselemente liegen in den dreieckigen Hohlräumen, die sich durch das gewählte Muster ergeben. Das Glas ist zudem verdunkelt, um einen zusätzlichen Sonnenschutz zu ermöglichen. Die sich durch die gewählte krümmende Form ergebene Wand zur Südseite, ist mit dünneren
Holzträger und Streben ausgesteift. Die Sonneneinstrahlung ist von dort gegeben, wird aber durch die dichte Bepflanzung gehemmt. Durch die schmalen Verbindungselemente wird die
Sichtverbindung zum Wohnhaus nicht beeinträchtigt.

Konstruktion
Die Lasten werden durch die flankierenden gebogenen Träger abgetragen, die auf den Stützen im Norden aufliegen. Die fünf Träger im Zentrum der Konstruktion überspannen die Dachfläche, ebenso wie die Flankenträger. Die Verankerung der Träger und Stützen erfolgt durch gelenkig aufliegende Fußpunkte im Boden.
Zur Mitte erhöhen sich die Träger, um eine Wölbung in der überdachenden Form zu erzeugen. Die flankierenden Holzträger sind die Halter für die Querstreben, welche darauf liegen, beziehungsweise durch Einkerbungen mit dem Träger verbunden sind. Diese Verbindungen werden neben den Einkerbungen zusätzlich mit Schrauben verstärkt.
Die innenliegenden Träger werden durch die darunter verlaufenden Querverbindungen gestützt. Die Lasten werden nach Süden und nach außen abgetragen. Die Verglasung des Pavillons ist im oberen Teil der Öffnung angebracht, damit das Regenwasser sich nicht in den Aussparungen sammelt, sondern ungehindert ablaufen kann.
Die Konstruktion bildet am Tag ein raffiniertes und stetig wechselndes Licht- und Schattenspiel, welches in der Dämmerung durch LED-Elemente in der Konstruktion unterhalb der Glasscheiben aufgenommen werden kann. Der Aufbau der Konstruktion soll durch leichte Bauelemente mit zwei Personen möglich sein.