Parametrisches Entwerfen

Individuelles Bauen im Sinne der Mass Customization ist nur durch Interaktion zwischen Architekten und Bauherrn, effizienten Fertigungstechnologien und dem so genannten „Parametrischen Entwerfen“ möglich. Das Neue und Innovative an diesem Entwurfskonzept kann nur im Spiegel konventioneller bzw. gegenwärtiger Entwurfsprozesse herausgestellt werden. Momentan hat der Architekt das Modell seines Gebäudes im Kopf und überträgt diese Daten in sein CAD-System. Danach erhält er eine virtuelle Darstellung des zu planenden Objektes und kann daraus 2D Zeichnungen generieren und ausdrucken lassen. Möchte er Formen und Ausstattung ändern, beginnt ein langwieriger Prozess, denn alle Daten müssen neu definiert werden, da sie nicht in Bezug zueinander stehen. Erst dann kann erneut eine Visualisierung des Objekts ausgegeben werden. Parametrisches Entwerfen hingegen arbeitet mit exakt definierten Parametern für diverse Objekte, die in Bezug zueinander stehen. Dadurch ist es möglich, sich Modifikationen des Entwurfes in Echtzeit visualisieren zu lassen. Der Designer gibt ein Regelwerk vor, das jedem Benutzer dieses Entwurfes erlaubt, innerhalb der definierten Regeln Formungen und Dimensionen zu verändern, so dass eine besondere, individuelle Form entsteht. Dabei ist es erforderlich, dass sie innerhalb des Regelwerks angesiedelt ist, da ansonsten nicht realisierbare Entwürfe oder solche, die dem Gedanken des Entwurfverfassers nicht mehr entsprechen, entstehen. Ein parametrischer Entwurf definiert z.B. einen Kubus durch die Parameter Länge, Breite und Höhe, oder einen Zylinder durch Durchmesser und Höhe. Diese Informationen speichert das CAD-Programm als Variablen ab und passt alle Parameter bei einer Änderung in Bezug zueinander an. So können auch vordefinierte Bauteilverbindungen als Variablen abgespeichert und bei einer Veränderung der Pläne entsprechend angepasst werden.