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 Geschichte

 

Schon 1911 gab es erste Studien zur Nutzung der Wasserkraft im oberen Vinschgau. Allerdings wurde erst 1939 der Projektvorschlag einer Tochtergesellschaft des Montecatini-Konzerns genehmigt. Es kam zu ersten Enteignungen im „nationalen Interesse zur Stärkung der nationalen Industrie" und die Bauarbeiten an Stollen und Kraftwerk begannen. 

Vinschgau08 078 min

Durch den Staudamm sollten zwei Seen auf 1497m gestaut werden.

Als 1943 die deutsche Verwaltung in Südtirol errichtet wurde, kamen die Arbeiten zum Stillstand. Selbst nach Kriegsende stoppte der Weiterbau durch finanzielle Schwierigkeiten. Allerdings brauchten die Schweizer Elektrizitätsgesellschaften dringend „Winterstrom", weshalb sie Montecatini ein Angebot von 30 Mio. SFR gegen Lieferung von 120 Gigawattstunden elektrischer Energie pro Niedrigwasserperiode für 10 Jahre anboten.

Im März 1947 wurden die Einwohner von Vertretern der Montecatini über die Größe des Stausees und den straffen Zeitplan informiert. Direkt danach wurde mit dem Bau des Staudammes begonnen.

Die Bevölkerung konnte das Projekt durch ihren Protest nun auch nicht mehr stoppen, vorallem da sie bereits zur Zeit der faschistischen Regierung enteignet worden waren. Trotzdem wurde ihre Entschädigung durch eine praritätische Komission neu festgesetzt.

Ab dem 1. August wurde eine erste Probestauung durchgeführt. Nun war klar dass ab Spätsommer 1950 die erste Vollstauung stattfinden sollte, deshalb mussten sich die Einwohner entscheiden ob an höheren Orten Häuser bauen wollten oder woanders umsiedeln wollten. Von 100 Familien blieben nurnoch etwa 35 übrig.

Im Sommer 1950 wurden alle Gebäude außer der der Kirchturm von Graun abgetragen und überflutet.