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 Geschichte

Die heutige romanische Kirche entstammt ursprünglich dem 12. Jahrhundert und besaß einen basilikalen Querschnitt. Um 1500 wurde ein gotisches Querschiff mit einem kleinen Chor vor dem dreischiffigen Langhaus und zwei niedrigeren Seitenschiffen errichtet. 

1532 wurde der Kirchturm aufgrund von Reparaturarbeiten teilweise abgebrochen. Am 16. Dezember 1626 fing der Turm Feuer und brannte vollständig aus, wobei auch die Glocken zerstört wurden. Daraufhin wurde er neu aufgebaut, musste aber bereits 1682 erneut repariert werden. Erst 1785 entstand sein auch noch heute bestehendes geschweiftes Dach mit offener achtseitiger Laterne und schlanker Haube. 

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Knapp 100 Jahre später, um 1800 brach eine Zeit auf, in der die Gottesdienstbesucher sich über den maroden und renovierungsbedürftigen Zustand der Kirche beklagten: Mauern drohten einzustürzen und die Dächer waren stark verfault. Der Plan war, die Kirche optisch heller zu gestalten und zu vergrößern, indem die alte Kirchenhalle zwischen dem Westturm und Chor abgerissen wurde und die drei Kirchenschiffe in einer einfachen, aber solide ausgeführten Hallenkirche unter einem Dach vereinigt wurden, die bis heute besteht. Dieser Abbruch begann am 1. April 1826. Die Kosten für den Neubau mussten von der Pfarre und der Kirchenkasse selber getragen werden. Der Kirchenvorstand hoffte auf Zuschüsse vom preußischen König, doch dieser lehnte sämtliche staatliche Unterstützung ab, was zu Enttäuschung und Protest seitens der Bevölkerung führte. Letztendlich bestimmte der Gemeinderat, mithilfe der Klassensteuer (vergleichbar mit unserer heutigen Einkommenssteuer), welche 1820 in Preußen eingeführt wurde, das fehlende Geld durch die Bevölkerung zusammenzutragen. Am 16. Januar 1827 erhielt der Unternehmer Moritz Hansen den Auftrag zur Bauausführung. Nach gerade einmal fünf Monaten war die Renovierung der Kirche fertiggestellt. Das Querschiff wurde nun nicht mehr von zehn, sondern von sechs Säulen aus Stein getragen, an jeder Seitenwand fand man nun vier Fenster vor. Insgesamt waren alle Gemeindemitglieder mit dem Ergebnis zufrieden, die zuvor aufgelisteten Ziele wurden alle erreicht. 

 

Erst 1934 wurde die heutige Sakristei mit einem kleinen Unterrichtszimmer im Obergeschoss errichtet.