header verwunscheneorte

-Die Planung von Borneo begann 1993 die Unterschiedliche parzellen wurden an 50 Architekten vergeben.

Das Beispiel Amsterdam fasziniert durch die ungewöhnliche Strategie und das Tempo seiner Realisierung. Im östlichen Hafengebiet ist dort seit Ende der achtziger Jahre unter der Leitung von holländischen und auch ausländischen Architekten und Urbanisten eine komplette neue Stadt entstanden. Auf den ehemaligen Docks Entrepot-West, KNSM Island, Java Island sowie Borneo und Sporenburg, wo früher Frachter aus den ehemaligen Kolonien ihre Ware löschten, wohnen heute mehr als 15 000 Menschen in rund 6000 Häusern und Wohnungen. Borneo Liegt im Südchinesischen Meer, ist die drittgrößte Insel der Erde und war bis 1945 durch die Niederlande besetzt. Erstmals seit dem 17. Jahrhundert verkaufte die Stadt Amsterdam hier Baugrundstücke an Privatpersonen zum Bau von Eigentumswohnungen.

Die Vorgabe der städtischen Projektgruppe war einfach und klar: In diesem neuen Wohngebiet sollen insgesamt 2150 Wohneinheiten gebaut werden. Das ergibt eine sehr hohe Bebauungsdichte von 100 Häusern pro Hektar. Damit wollte die Projektgruppe die Wirtschaftlichkeit, aber auch das städtische Flair dieses neuen Wohngebiets garantieren.
Man lud drei Planungsbüros zu einem Wettbewerb ein. Die Teams arbeiteten Vorschläge aus, wo und wie diese immense Zahl Häuser bzw. Wohnungen auf den beiden langgezogenen rechteckigen Halbinseln gebaut werden könnte. Überzeugt hat die Juroren die Vision des Architekten Adriaan Geuze, Spiritus rector des Rotterdamer Architektur- und Landschaftsarchitekturbüros West 8. Er schlägt in seinem Masterplan ein weites und flaches Häusermeer vor, in das drei Meteoriten, so nennt er die gewaltigen Wohnbauten, einschlagen.
In den Niederlanden ist bewohnbare Fläche knapp. Umso kreativer müssen Stadtplaner und Architekten sein, wenn sie neuen Wohnraum erschliessen. West8 ist es mit dem Masterplan für die Zwillingsinseln Borneo-Sporenburg (1993–96) gelungen, hier drei mal so dicht zu bauen wie normalerweise üblich. Somit fand realisierung der Reihenhäuser  zwichen 1995-2001 statt.In den ehemaligen Hafenanlagen vor Amsterdam entstanden 2.500 Einfamilienhäuser.
Heute ist Geuzes Idee belebte und bei den Bewohnern beliebte Realität geworden: endlose Reihen von schmalen, maximal dreigeschossigen Reiheneinfamilienhäusern - sie sind teils nur vier Meter breit und bis zu 15 Meter tief sie überziehen die beiden über 1000 Meter langen Docks. West 8 erreicht mit der Reihenhausstrategie eine Dichte von rund 70 Wohneinheiten pro Hektar, und dennoch besitzt fast jede Wohneinheit eine eigene Türe zur Strasse. Verglichen mit konventionellen holländischen Reihenhaussiedlungen, stehen auf den ehemaligen Docks rund doppelt so viele Häuser auf gleicher Fläche. Um den strengen Rhythmus und die doch spürbare Dichte aufzulockern - und um die verlangten 100 Wohneinheiten pro Hektar zu erreichen -, stellte der Architekt drei Superblocks mit je 150 bis 214 Wohnungen in seine Häuserlandschaft.