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 Der Torres Pendente

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Der Torres Pendente, oder besser bekannt unter dem Namen “Der schiefe Turm“, ist das Wahrzeichen von Pisa. Er ist ein einzigartiges und außergewöhnliches Gebäude, welches den Piazza del Duomo meiner Meinung nach zu einem verwunschenen Ort macht.

Der Turm ist 55 Meter hoch und besitzt im unteren Teil einen 

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Durchmesser von 12 Metern und insgesamt eine Neigung von fast 4 Grad. Er ist aus kraftvollem Carrara-Marmor gefertigt und reich verziert mit romanischen Stilelementen. Der Turm ist mit 7 Glocken ausgestattet, die sich im obersten, achten Geschoss des Turms befinden.

Im August 1173 begann Bonanno Pisano mit dem Bau des Glockenturms, doch bereits kurz nach Baubeginn fing dieser an sich zu neigen. 

Nach 10 Jahren Bauzeit stoppte Pisano den Weiterbau nach drei fertigen Geschossen, da der Turm sich schon um 5cm geneigt hatte. Eine weitere Neigung beim Weiterbau der noch folgenden 4 Geschosse war Pisano zu riskant. 1273 wagte sich Giovanni di Simone an den Turm und begann mit dem Aufstocken der restlichen 4 Geschosse. Diese ließ er aber senkrecht auf die schon vorhandenen Geschosse bauen. Die Neigung des Turmes erhöhte sich und man stoppte den Bau vor dem Baubeginn des Glockenstuhls. Um 1360 wurde eine Verlangsamung der Neigung festgestellt. Tommaso Pisano ließ nun den Glockenstuhl senkrecht auf den vorhandenen, schiefen Bau setzen.

Das Neigungsverhalten wurde 1838 durch den Architekten Alessandro Gherardesca wieder in Gang gesetzt. Er ließ die Erde um den Turm beseitigen und errichtete dort ein Marmorbassin. 

Warum ist der Turm schief?

Der Grund dafür lässt sich im Baugrund wiederfinden. Dieser erwies sich auf einer Seite als äußerst ungünstigen, lehmigen Untergrund, welcher viel zu weich für ein knapp 14.500 Tonnen schweres Gebäude war. Da der Boden an einer Seite einen erheblich dickerer lehmigen Untergrund aufweist, erklärt dies warum der Turm nur in eine Richtung sackt. 

Maßnahmen gegen die Neigung

Es wurden unterschiedliche Methoden und Lösungen angewandt um den Turm wieder aufzurichten bzw. eine weitere Neigung des Turmes zu verhindern. Ein Versuch war beispielsweise Bleibarren zu verwenden, die als Gegengewicht fungieren sollten. Verstärkt wurde der Effekt der Bleibarren durch Erdanker. Diese Methode stoppte sogar das Neigungsverhalten.

Weitere Methoden, die Anwendungen fanden, waren zum einen Beton-Injektionen, welche den Boden stabilisieren sollten, und zum anderen die Vereisung des Baugrundes. Beide Methoden führten nicht zum Stop des Neigungsverhaltens.

Im Jahre 1998 wuden 2 Stahlseilpaare im dritten Geschoss des Turminneren befestigt um eine Entlastung des Fundaments herbeizuführen.

 Wie sieht es heute aus?

Die letzte Sanierungsmaßnahme folgte 1999. Es wurden Schrägbohrungen unter den nördlichen Mauern durchgeführt und so Erdmaterial abgetragen. Es erfolgte eine Verringerung der Neigung um 2 Zentimeter. Für die folgenden 300 Jahre soll der Turm nun gesichert sein.

Die Sanierungsarbeiten wurden beendet und der Turm darf seit Dezember 2001 wieder besichtigt werden.