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Elena Lang (Abschlußarbeit)

Ortsanalyse und Formfindung

Die Formfindung des Baukörpers basiert auf einer ausführlichen Ortsanalyse und der Umgebung des Baufeldes. Diese umfasst die städtebauliche Lage, die umliegenden Gebiete und Gebäudenutzungen, die Verkehrsanalyse, die Dachneigungen, die Vegetation, die Geschosshöhen, sowie die Himmelsrichtung.
Das zu bebauende Grundstück wird von drei verschiedenen Nutzungsgebieten umschlossen. Im Norden liegt das Gewerbegebiet, getrennt durch Eisenbahngleise. Durch einen Gleisübergang gibt es einen Anschluss an die Fußgängerzone und dadurch eine Erschließung zum Rathaus, Bibliothek, Einkaufsmöglichkeiten, Sparkasse und einer Schule.
Überwiegend befinden sich in diesem Gebiet mehrstöckige Gebäude. Das Nachbargebäude ist ein sechsstöckiges Rathaus und die fünfgeschossige Bibliothek. In südwestlicher Richtung, von der zu bebauenden Fläche, grenzt, getrennt von einer stark befahrenen Hauptstraße, ein Industriegebiet. Die im Durchschnitt ein- bis dreigeschossigen Fabriken und Lager befinden sich jedoch durch eine unbebaute Landfläche getrennt, nicht in der unmittelbarer Nähe zu der Baufläche.
Im Osten, sowie im Süden, grenzt das Baugebiet an einem dreigeschossigen Wohngebiet und einer wenig befahrenen Straße. Sehr wichtig für den Entwurf ist der sich dort befindende Anschluss an den Bus- und Bahnverkehr. Zurzeit wird die Baufläche als eine bedingt genutzte Parkfläche oder als Durchgangsfläche genutzt.
Ausgehend von der aktuellen Lage war das Ziel des Entwurfs eine Form zu finden, die eine organisierte Wegeführung durch das gegebene Baufeld und eine Ortsaufwertung in der Vernetzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu der gewünschten Nutzung schafft. Laut städtebaulicher Lage, würde in das Baufeld am besten ein rechtwinkliger Baukörper passen. Aufgrund der Durchwegung, wird dieser in der Mitte getrennt, sodass zwei Gebäudeteile entstehen.
Die städtebaulichen Kanten werden dabei dennoch aufgegriffen. Die dabei entstehende Besonderheit ist , dass der große Parkplatz in zwei Parkflächen aufgeteilt wird. Die eine Fläche wird dabei weiterhin für die Rathaus-Besucher und Angestellte zur Verfügung gestellt, während der zweite Teil als Parkmöglichkeit für die Studenten dient.
Die dabei entstehende Parkplatzfläche trennt das Wohnhaus, von der stark befahrenen Straße und vermindert somit die Lärmbelästigung. Der Anschluss vom Parkplatz zu der Fußgängerzone ist durch eine Baum-Allee gegeben. Da das Gebäude unter diesen Umständen von allen Seiten stets begehbar sein kann, wurden die Ecken abgerundet um den Menschenfluss nicht zu behindern.
Gleichzeitig schafft das Gebäude durch seine Geschossabstufung, einen sanften Geschosshöhenübergang von den hochgeschossigen Gebäuden zu dem niedriggeschossigen Wohngebiet.

Entwurfskonzept

Was versteht man unter „Mehr_Wert“ bei studentischen Wohnräumen?
Selbstverständlich eine höhere Raumqualität für die Studenten. Dennoch wird die Kommunikation der Studenten untereinander in den Wohnheimen stark unterschätzt. Aufgrund des heutigen Mangels an Gemeinschaftsräumen in Wohnheimen, entwickelt sich zwischen den Studierenden eine Anonymität und mangelnde Kommunikation untereinander.
Doch genau dieser Aspekt umfasst diesen hohen und qualitativen Lebensraum eines Studenten. In meinem Entwurf „ Mehr_Wert“ wird dem Gemeinschaftsleben ein hoher Stellenwert eingeräumt. Die Grundrisse sind so konzipiert, dass die Erschließungsräume gleichzeitig als Aufenthaltsräume mit Sitzmöglichkeiten genutzt werden können.
Durch das Vor- und Zurückspringen der Wohneinheiten entstehen spannende Welten, die insbesondere die Kommunikation untereinander fördern. Die besondere Bauform des Gebäudes dient nicht nur der Durchwegung, sondern ermöglicht die Gemeinschaftsbildung mit der Nachbarschaft.

Öffentlicher Raum und das Wohnen

Das Studentenwohnheim bietet Wohnraum für 78 Studierende. Größtenteils handelt es sich um unterschiedlich große Einzelapartments, dennoch sind es auch Wohngemeinschaften die zwei bis acht Personen beherbergen können.
Durch das Vor- Zurückspringen der Räume entstehen zum Teil Terrassen und Loggien. Die Wohn- und de Gemeinschaftsräume befinden sich in den Obergeschossen. Die großflächigen, zur Südseite ausgerichteten Dachflächen sind für die Studierenden begehbar und dienen ebenfalls als ein Ort der Kommunikation und Treffmöglichkeiten.
In dem Erdgeschoss befinden sich öffentliche Nutzungsräume, die von den Studierenden, sowie von der Nachbarschaft genutzt werden können.
Zu den Servicefunktionen gehören ein Fitnessstudio, ein Restaurant/ Café mit einer Außenterrasse, eine Werkstatt, ein Musikzimmer und eine Multi-Mediathek. Die Besonderheit dieser Räume, ist durch ihre Multifunktionalität geprägt. Beispielsweise lassen sich die Musik- und Fitnessräume durch die beweglichen Trennwände umgestalten und umfunktionieren.
Durch das Vor- und Zurücktreten der Wohnräumlichkeiten, entstehen spannende Lebensräume. Gleichzeitig entwickelt sich eine dynamische Fassade, die von dem entstehenden Schattenspiel unterstützt, sich stets verändert, das Gefühl der Beweglichkeit und des Lebens wiederspiegelt.

 Lageplan

Grundrisse

Ansichten & Schnitte

Piktogramme

Renderings