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Geschichte

Hintergrund

Bau der Burg

Übernahme durch die Herzöge von Berg

Übernahme durch die Familie von Plettenberg

 


Hintergrund

Die Gegend um die Burg Schwarzenberg war im Mittelalter stark umkämpft. Hier standen sich die Erzbischöfe von Köln (gemeinsam mit den Grafen von Berg) und die Grafen von der Mark gegenüber. Die kölnischen Burgen Isenburg, Volmarstein und Raffenburg sowie die Städte Werl und Menden wurden in der Zeit um 1288 von Eberhard I. von der Mark zerstört. Zudem zerstörte Graf Otto von Waldeck die sich im Osten des Sauerlandes befundenen die Burg und die Stadt Hallenberg und übernahm dazu die Burgen Rodenburg (bei Menden) und die Waldenburg. Durch die vielen Kämpfe und übernahmen begann eine gegen das kölnische Erzstift gerichtete Burgenpolitik. Durch diese ganzen prekären Situationen ließ der Erzbischof durch seinen Landmarschall Johann I. von Plettenberg die Burg Schnellenberg instand setzten, um von dort gegebenenfalls Ausfälle in die Mark unternehmen zu können.

Nachdem Wigbold von Holte, der Erzbischof von Köln, die Waldenburg am 15. Dezember 1300 wieder eingelöst hatte, erkannte das märkische Grafenhaus, dass seine südliche Grenze dringend abgesichert werden musste, da bisher hierfür nur die Stadt Lüdenscheid und die Burg Altena zur Verfügung standen. Beide waren jedoch zu weit von dieser Grenze entfernt. Vermütlich verbündete sich Graf Engelbert II. mit dem Grafen Ludwig von Arnsberg gegen seine feinde, um eine arnsbergische Einwilligung zum Bau der Burg Schwarzenberg zu erhalten. Und außerdem holte er sich noch die Zustimmung von König Albrecht.

 


Bau der Burg

Im Mai 1301 begann Engelbert II. mit der Befestigung der Stadt Neustadt, welche die Rechte der Stadt Lüdenscheid erhielt, und im Oktober mit dem Bau der Burg Schwarzenberg. Obwohl sie in Sichtweite der kölnischen Grenze zum Ort Rönkhausen lag, konnte der Erzbischof den Bau der Burg nicht verhindern. Damit entstand wieder ein Gleichgewicht an der Grenze zu Köln.

Die Burg Schwarzenberg zählte neben den Burgen Mark, Altena, Wetter und Blankenstein zu den wichtigsten Landesburgen, was jedoch die Entwicklung Plettenbergs zur Stadt beeinträchtigte.

 


Übernahme durch die Herzöge von Berg

Im Verlauf einer Fehde zwischen Graf Adolf II. von Kleve und Herzog Adolf von Berg fiel die Burg um 1397 an den damaligen Verbündeten des Herzogs von Berg, Eberhard von Limburg. Nachdem Adolf 1399 mit den beiden eine Aussöhnung erreicht hatte, wurde die Pfandschaft gegen eine Geldzahlung ausgelöst. Die erforderliche Geldsumme streckte der Ritter Wennemar Dücker dem Grafen Adolf vor und erhielt dafür die Ämter Lüdenscheid Neustadt und Schwarzenberg zum Pfand.

Im Zusammenhang der Erbauseinandersetzungen mit seinem Bruder Gerhard verpfändete Herzog Adolf von Kleve im Jahr 1422 die Burg an Diderich van Hemmerde, sein Bruder Gerhard dann 1423 an Herzog Adolf von Berg. Für 25 Jahre war die Burg nunmehr märkischer Macht entzogen. Zum Amtmann wurde 1423 Wilhelm II. von Nesselrode, ein bergischer Ministeriale, bestellt. Später scheint die Pfandschaft an Heinrich Wrede gen. Suptuyt gelangt zu sein, der diese an Hermann Overlacker weitergab. Heinrich Wrede hatte wohl die Burg weiter ausgebaut und forderte nun von Herzog Adolf dafür eine Bezahlung. Den nötigen Betrag streckte Hermann Overlacker dem Herzog vor und bekam dafür als Gegenleistung die Burg Schwarzenberg mit dem Gericht Plettenberg und allem Zubehör, welcher wiederum seine Söhne damit beerbte. Die Burg ging damals durch viele Hände und hatte unzählige Besitzer.

 


Übernahme durch die Familie von Plettenberg

Im Jahre 1513 gelangte die Burg als Pfand und 1661 durch Erwerb in den Besitz der Familie von Plettenberg, die hier bis etwa 1830 wohnte und den im ehemaligen Zwingerbereich liegenden Barockgarten anlegte. Im 17. Jahrhundert waren Wohnturm und Burgkapelle nur noch als Ruinen erhalten. Nach einem Blitzeinschlag brannte die Burg 1864 mit den gesamten übrigen Wohngebäuden völlig ab, so dass die noch stehenden Mauern wegen Einsturzgefahr größtenteils abgerissen werden mussten. Seit 1911 wird die Ruine im derzeitigen Zustand erhalten.