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DIE GEFÄNGNIS INSEL



Die Geschichte Vietnams ist vielen bekannt. Der Vietnamkrieg zog die Aufmerksamkeit der Menschen rund um den Globus auf sich und viele Millionen zeigten sich solidarisch mit dem sich gegen die schiere Übermacht der USA wehrenden, kleinen Land. Weniger bekannt ist, wieso es überhaupt zum Krieg kam und welche maßgebliche Rolle die Franzosen hierbei gespielt haben. 
Vietnam war lange Zeit französische Kolonie und blutete unter jener stark aus. Früchte, Gewürze und andere exotischen Produkte beanspruchten die Franzosen größtenteils für sich und ließen dafür die einheimische Bevölkerung hart arbeiten. Das sozialistisch geprägte Vietnam wollte selbstbestimmt sein und der Widerstand wuchs stetig. Es kam zu einem bürgerkriegsähnlichen Zustand und Frankreich war überrascht aufgrund der nicht zu brechenden Willenskraft der vietnamesischen Bevölkerung. 
Um die Menschen doch zu brechen und die Kämpfer gefügig zu machen, wurden Kriegsgefangenenlager errichtet, welche später von den Amerikanern übernommen wurden. Besondere Berühmtheit im negativen Sinne erlangte hier jenes auf der Insel Con Dao. Die Insassen wurden gefoltert und getötet. So erzählt eine Inschrift in der Gedenkstätte von einer Hetzjagd auf gefangene Vietnamesen, bei welcher die meisten von ihnen umkamen. Die wenigen Überlebenden mussten schließlich die Gräber für ihre Kameraden ausheben, dann ihre Eigenen und wurden in ihnen lebendig begraben. 
Andere wurden in sogenannte "Tigercages" gesperrt, welche unter freiem Himmel platziert wurden und mussten den ganzen Tag unter der prallen Sonne verharren. Diese Käfige kann man sich wie offene Särge aus einem Gittergestell vorstellen, welche mit Stacheldraht umspannt waren. 
Dies sind nur zwei Beispiele aus einer ganzen Reihe von Foltermethoden. Insgesamt wurden über die Jahre des Krieges 200.000 Menschen dort gefangen gehalten, von welchen 20.000 starben. 
Noch heute erinnert ein großes Mahnmal auf dem Friedhof der Insel an die Gräueltaten und viele Vietnamesen besuchen diesen Ort mindestens einmal in ihrem Leben. Dabei steht vor allem der Besuch einer Gefangenen Vo Thi Sau im Vordergrund: Sie war die erste weibliche Insassin, die im Alter von 18 Jahren von den Franzosen füsiliert wurde. Ihr Gab ist bedeckt von Gaben, von denen die Pilger denken, sie könnten einem 18-jährigen Mädchen gefallen. so finden sich neben Blumen auch Schmuck, Süßigkeiten und Schminke an ihrer Gedenkstätte. Sie steht für alle leidvoll zu Tode gekommenen Freiheitskämpfer.
Fotos und weitere Informationen findet ihr hier...